Sprechen auch Sie platt? Außer Ihnen gibt es laut einer Erhebung aus dem Jahre 2016 noch ca. 5 Millionen weitere Plattdüütsch sprechende Menschen in Deutschland, was einem Anteil von immerhin 6 % der Gesamtbevölkerung entspricht. Auch die anderen 94 % benutzen den ein oder anderen plattdeutschen Begriff, ohne es zu wissen: beispielsweise sind Fliesen, Laken, Lappen oder Mettwurst plattdeutsche Begriffe, die in die deutsche Standardsprache eingegangen sind.

Plattdeutsch wurde und wird zwar vorwiegend in Norddeutschland gesprochen, aber durch in alle Welt verstreute Auswanderer hat sich die Sprache in viele andere Länder verbreitet. So wird es – wenn auch mit anderen Dialekten – zum Beispiel in den Niederlanden und Dänemark, in Kasachstan, Kirgisistan und Russland, vor allem aber auch in den USA und Kanada gesprochen. Sogar in Mexiko, Bolivien, Paraguay und Brasilien gibt es „Platt-Schnacker“. In Brasilien ist es in Teilen des Landes sogar offizielle Co-Amtssprache.

Ein interessantes Phänomen ist bei Nachfahren mancher Amerika-Auswanderer zu beobachten: sie verstehen und sprechen Plattdeutsch, aber kein Hochdeutsch.

Im Rahmen der Europäischen Charta der Regional- oder Minderheitensprachen ist Plattdeutsch als Sprache seit 1999 in Deutschland und in den Niederlanden offiziell anerkannt und geschützt.

Aufgabe des Heimatvereins ist es, die plattdeutsche Sprache in Wort und Schrift zu pflegen und zu bewahren. So werden im halbjährlich erscheinenden „Use Dörpblatt“ regelmäßig plattdeutsche Geschichten veröffentlicht. Eine Auswahl dieser Geschichten sind 2012 als Buch „Äower dei Rullken“ erschienen. Seit 2020 ist zudem das umfangreiche „Plattdeutsche Wörterbuch für das Oldenburger Münsterland“ im Buchhandel erhältlich.